Über das Dōjō

Bedeutung des Namens „Shinmyōkan“ 

Der Name des Dōjō 眞妙館 kann übersetzt werden mit „Schule der Wahrhaftigkeit und Mysterien“. Die verwendeten Schriftzeichen sind mehrdeutig und konnotieren im Japanischen sowohl moralisch-philosophische als auch kämpferisch-technische Aspekte. Die Begriffe shin 眞 und myō 妙 verfügen über einen Verweischarakter, der auf die Lehrinhalte der ausgeübten Disziplinen Bezug nimmt. Auf diese Weise erfahren die praktizierten Stilrichtungen in der Benennung des Dōjō ausdrückliche Wertschätzung.

Gegründet wurde der Shinmyōkan 2002 in der Bundesstadt Bonn. 2010 erfolgte die Anerkennung als gemeinnütziger Verein. Zu Beginn konzentrierte sich das Training auf Ryūsuikai Aikibudō, wenig später traten Onoha Ittō-ryū Kenjutsu und Tenjin Shinyō-ryū Jūjutsu hinzu. Seit 2016 gibt es für letztgenannte Disziplin auch eine Übungsgruppe in Springe bei Hannover. Im Jahr 2022 feierte das Dōjō sein Jubiläum zum 20-jährigen Bestehen.


Legitimation und Anbindung

2003 von Nakajima Daishirō angestoßen, wurde Onoha Ittō-ryū Kenjutsu durch André Ōtome und David Bender in Deutschland eingeführt. Bereits unter dem verstorbenen 17. Oberhaupt der Stilrichtung und Leiter des Reigakudō, Sasamori Takemi Sōke, war der Shinmyōkan als Trainingsstätte (keikojō) anerkannt. Seit der Umwidmung des Reigakudō in eine gemeinnützige Stiftung beherbergt der Shinmyōkan die Onoha Ittō-ryū Shibu Deutschland. Eingerichtet wurde die offizielle Zweigstelle (shibu) 2021 auf Geheiß von Yabuki Yūji Sōke, 18. Oberhaupt der Stilrichtung.

Der Shinmyōkan fungiert ferner als Zweigstelle (shibu-dōjō) für Ryūsuikai Aikibudō. 2002 durch Udo Bender Kaichō, Initiator des Ryūsuikai und Leiter der gleichnamigen Schule, offiziell anerkannt, wird die budō-Disziplin im Shinmyōkan intensiv geübt und weitergetragen. Durch die Übermittlung der Tradition innerhalb der Stammlinie (kaden) ist ihr Fortbestehen für kommende Generationen gesichert.

Des Weiteren wurde der Shinmyōkan durch den verstorbenen Kubota Toshihiro Shihanke, 6. Oberhaupt der Stilrichtung und Leiter des Tenyōkai, als offizielle Trainingsstätte für Tenjin Shinyō-ryū Jūjutsu anerkannt. Ebenfalls anerkannt ist der Shinmyōkan seit 2014 von Paul Masters Shike als Studiengruppe (kenkyūkai) des Tenyōkai International. Das authentische jūjutsu der Tenjin Shinyō-ryū wurde 2005 von David Bender auf direktem Wege von Japan nach Deutschland gebracht.


Veranstaltungen und Seminare

Die Mitglieder des Shinmyōkan begehen im Jahreslauf diverse Festveranstaltungen. Diese sind jahreszeitlich gebunden und wurzeln tief in der japanischen Kultur. Beispielhaft genannt seien etwa das shintōistisch geprägte kagami-biraki (Spiegelentschleierung) zu Beginn eines neuen Jahres sowie das schweißtreibende natsu-keiko (Hitzetraining) im Hochsommer.

Ergänzt werden die Veranstaltungen durch regelmäßige Lehrgänge in Deutschland, Belgien, Italien, England und Japan.